6. Juli 2024 / Bildung & Wissenschaft

Universität bietet gefährdeten Forscherinnen sicheres Umfeld

Drei Stipendien in der Philipp Schwartz-Initiative eingeworben

Foto (Uni MS - Thomas Mohn): Sie setzen ihre Arbeit in Münster fort: Prof. Dr. Elena Marasinova, Dr. Anna Kornyushchenko und Dr. Larysa Kovbasyuk (v.l.). 


Die Universität Münster engagiert sich bereits seit langem für gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die aufgrund von Verfolgung oder Gewalt nicht mehr in ihren Heimatländern arbeiten können. Die aktuelle Bewerbung der Universität Münster um eine Unterstützung der Philipp Schwartz-Initiative war erneut erfolgreich: Mit einer Fördersumme von rund 263.000 Euro können drei gefährdete beziehungsweise geflüchtete Wissenschaftlerinnen ihre Karriere in unterschiedlichen Forschungsgruppen für 24 Monate an der Universität Münster fortsetzen.

Bei einer Feierstunde überreichte Prof. Dr. Michael Quante, Prorektor für Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit, nun die Urkunden an drei Forscherinnen aus Russland und der Ukraine. „Die Universität Münster ist ein Ort der Wissenschaft und des Friedens", betonte er. „Wir freuen uns, dass wir mit den Fachbereichen den Wissenschaftlerinnen ein sicheres Umfeld bieten, in dem sie ihre Arbeit fortsetzen können.“ 

Die Förderung geht an die Russin Prof. Dr. Elena Marasinova, die am Lehrstuhl von Prof. Dr. Ricarda Vulpius in der Abteilung für osteuropäische Geschichte arbeitet. Zuvor war sie als Professorin an der Higher School of Economics in Moskau tätig, wo sie aufgrund politischer Äußerungen und der anschließenden Bedrohung aus dem Land floh. Zwei Stipendiatinnen aus der Ukraine erhalten ebenfalls eine Förderung, sie sind bereits seit Frühjahr 2023 an der Universität Münster: Die Physikerin Dr. Anna Kornyushchenko arbeitete zuvor als Associate Professor an der Sumy State University und forscht nun am Institut für Materialphysik bei Prof. Dr. Gerhard Wilde. Die Germanistin Dr. Larysa Kovbasyuk war Professorin am Lehrstuhl für Germanistik und Romanistik der Staatlichen Universität Cherson und forscht nun am Germanistischen Institut bei Prof. Dr. Antje Dammel.

Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. Sie ermöglicht es Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Fellowships für Forschungsaufenthalte an gefährdete Wissenschaftler. An der Universität Münster übernimmt das International Office die zentrale Koordination des Förderprogramms.

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