16. Juni 2023 / Aus aller Welt

Steuerbetrug bei Luxusauto-Verkauf - Großeinsatz

500 Wohnungen und andere Objekte wurden bei einem Großeinsatz untersucht. Eine Bande soll beim Handel mit mehr als 10.000 Autos mit einem Trick den Staat um die Mehrwertsteuer betrogen haben.

Fahnder sind bei einer internationalen Polizeiaktion gegen eine mutmaßliche Bande vorgegangen, die beim Verkauf von Luxusautos im großen Stil Mehrwertsteuerbetrug betrieben haben soll.

Nach dem internationalen Großeinsatz gegen organisierten Steuerbetrug beim Autoverkauf sitzen fünf Hauptverdächtige in Untersuchungshaft. Man habe es mit organisierten, europaweit agierenden Strukturen zu tun, «die sehr eng verflochten sind mit der organisierten Kriminalität, auch im Bereich Mafia», sagte Sebastian Trautmann von der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) am Freitag in Köln. Rund 3000 Fahnder waren am Mittwoch und Donnerstag in sieben Staaten gegen die Gruppe vorgegangen.

Der Schwerpunkt lag laut den Ermittlern in Nordrhein-Westfalen. So wurde etwa ein ehemaliger Hochbunker in Düsseldorf und ein Autohaus in Grevenbroich durchsucht. Zwei Hauptverdächtige waren während der Polizeiaktion unterwegs, sie wurden bei Würzburg festgenommen. Weitere Details zu den genauen Orten nannten die Fahnder nicht.

Die Gruppe soll beim Handel mit mehr als 10.000 Autos mit einem ausgeklügelten Trick den Staat um die Mehrwertsteuer betrogen haben. Insgesamt waren am Mittwoch und Donnerstag rund 500 Wohnungen und andere Objekte durchsucht worden. Es wurden 92 Autos und Bargeld in Millionenhöhe in Taschen und Kartons sichergestellt. «Wir reden über erhebliche Schäden, die dem deutschen Haushalt entstehen und damit unterm Strich jedem Steuerzahler», sagte EPPO-Vize-Chef Andrés Ritter mit Blick auf die knapp 38 Millionen Euro Mehrwertsteuer, die die Bande einbehalten haben soll. Die Beschuldigten sollen am Landgericht Köln angeklagt werden. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, kann das sichergestellte Vermögen in die Staatskasse fließen.

Stefan Muhr vom Zollfahndungsamt Essen sprach von einem «herausragenden Verfahren», die internationale Zusammenarbeit habe durch die EPPO einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Die EPPO hatte vor gut zwei Jahren ihre Arbeit aufgenommen.


Bildnachweis: © Sascha Thelen/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Stadtfest „Münster Mittendrin“ ist gestartet
Genuss & Lifestyle

Restkarten für die Domplatzkonzerte am Freitag und Sonntag sind noch zu haben

weiterlesen...
366 Tage: Vom Urknall bis Westfalen
Bildung & Wissenschaft

Das Geomuseum Münster feiert sein einjähriges Bestehen mit vielen Aktionen

weiterlesen...

Neueste Artikel

Einsatzkräfte hoffen auf Wetterwechsel am Brocken
Aus aller Welt

Im Harz lodert ein Brand in der Nähe des Brockens. Das Gebiet ist zerklüftet und schwer zugänglich. Aber es gibt positive Nachrichten.

weiterlesen...
Tote und Verletzte bei Flugzeugabstürzen in NRW und Hessen
Aus aller Welt

Bei insgesamt drei Abstürzen kommen drei Menschen ums Leben, zwei weitere werden schwer verletzt. In zwei Fällen stürzen die Kleinflugzeuge kurz nach dem Start ab. Die Unglücksursachen sind unklar.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Einsatzkräfte hoffen auf Wetterwechsel am Brocken
Aus aller Welt

Im Harz lodert ein Brand in der Nähe des Brockens. Das Gebiet ist zerklüftet und schwer zugänglich. Aber es gibt positive Nachrichten.

weiterlesen...
Tote und Verletzte bei Flugzeugabstürzen in NRW und Hessen
Aus aller Welt

Bei insgesamt drei Abstürzen kommen drei Menschen ums Leben, zwei weitere werden schwer verletzt. In zwei Fällen stürzen die Kleinflugzeuge kurz nach dem Start ab. Die Unglücksursachen sind unklar.

weiterlesen...