1. Juli 2024 / Aus aller Welt

Säureangriff in Bochumer Café: Haftbefehl wegen Mordversuchs

Nach einem Angriff mit Säure in einem Café in Bochum ist gegen einen 43-Jährigen Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen worden. Bei dem Angriff könnten bis zu 14 Menschen verletzt worden sein.

Nach dem Säureangriff in einem Bochumer Café kam es in der Nacht zu einer Durchsuchungsaktion

Aus sonntäglicher Idylle bei Kaffee und Kuchen wird ein Alptraum: Schreie ertönen, Gäste stehen unter Schock. Nach einem Säureangriff im Außenbereich eines Bochumer Cafés ist gegen einen 43-Jährigen Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen worden. Ein Richter habe den polizeibekannten Deutschen in Untersuchungshaft geschickt, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann habe mehrere Vorstrafen. Er bestreite die Tat und schweige ansonsten zu den Vorwürfen.

Er soll einen 30-jährigen Bochumer, der als Gast des Cafés an einem Tisch saß, mit hochkonzentrierter Schwefelsäure überschüttet haben. Der Bochumer erlitt schwere Verletzungen. Insgesamt könnten durch die Attacke bis zu 14 Menschen verletzt worden sein. 

Auch eine Frau, die am selben Tisch saß, und eine Kellnerin wurden verletzt. Zwei weitere Gäste, die Augenzeugen des Geschehens wurden, erlitten jeweils einen Schock. Bei der Versorgung der Verletzten seien dann auch Polizisten und Feuerwehrleute mit der Säure in Kontakt gekommen und ebenfalls verletzt worden. Die Zahl der verletzten Einsatzkräfte war zunächst noch unklar und bewegte sich zwischen sechs und neun Verletzten.

Verdächtiger in der Nähe des Tatorts festgenommen

Die Gäste hätten kurz vor dem Angriff noch «ganz entspannt» Kaffee getrunken und Kuchen gegessen, hatte ein Polizeisprecher berichtet. Zeugen hätten dann hervorragend reagiert und schnell den Polizei-Notruf gewählt, während sie den Verdächtigen verfolgten. Weil Polizisten nicht weit weg waren, habe der Mann schnell und noch in der Nähe des Tatorts festgenommen werden können.

Der Tatort war danach abgesperrt worden, Ermittler sicherten Spuren. Eine Mordkommission wurde gebildet und durchsuchte noch in der Nacht zum Montag die Wohnung des Verdächtigen im rund 32 Kilometer (Luftlinie) entfernten Bergkamen. Motiv und Hintergründe des Angriffs blieben dennoch zunächst unklar. Trotzdem verschärfte die Staatsanwaltschaft im Laufe des Tages den Tatvorwurf von versuchtem Totschlag zu versuchtem Mord. Der Haftrichter stimmte dem schließlich zu.


Bildnachweis: © Justin Brosch/dpa
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