24. März 2024 / Politik

Tagelöhnerprojekt am Bremer Platz soll Szenezugehörigen mehr Struktur im Alltag geben

Stadt zieht positive Halbzeitbilanz / Gemeinsame Maßnahme mit der Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V.

Tagelöhner

Foto (Stadt Münster/Phillina Zuther): Seit Anfang dieses Jahres läuft das Tagelöhnerprojekt am Bremer Platz. Dabei übernehmen Szenezugehörige wie Hendrik (r.) und Vladimir (l.) zum Beispiel Reinigungsarbeiten vor Ort. 


Seit Anfang dieses Jahres unterstützen die Stadt Münster und die Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V. (AGBSA) mit einem gemeinsamen Tagelöhnerprojekt Menschen aus der offenen Drogenszene am Bremer Platz. Dabei übernehmen Erwachsene, die der Szene am Bremer Platz zugehören, verschiedene Arbeiten vor Ort und erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung. In den ersten drei Monaten des auf insgesamt sechs Monate angelegten Projektes beteiligten sich bislang zehn Personen.

Die Halbzeitbilanz fällt entsprechend positiv aus. "Wir freuen uns, dass das Projekt gut angenommen wird. Es bietet den teilnehmenden Szenezugehörigen einen festen Anlaufpunkt und gibt ihnen etwas Struktur im Alltag", sagt Cornelia Wilkens, Sozialdezernentin der Stadt Münster. "Gleichzeitig ermöglicht uns das Tagelöhnerprojekt, in einen persönlichen und vertrauensvollen Austausch mit den Beteiligten zu kommen. Auf diesem Weg können wir bestehende Hilfsangebote wie eine medizinische Versorgung oder Ausstiegshilfen und Therapieangebote noch gezielter vermitteln."

Das Tagelöhnerprojekt ist ein gemeinsames Angebot des städtischen Quartiersmanagements am Bremer Platz, der AGBSA sowie der mobilen Quartiersarbeit des Sozialamtes der Stadt Münster. Einmal in der Woche beteiligen sich die Menschen aus dem Szenebereich für zwei Stunden beispielsweise an der Reinigung des Bremer Platzes und achten darauf, die Grünfläche frei von Müll zu halten.

"Das Projekt dient der Identifikation der teilnehmenden Personen mit diesem Bereich, indem sie diesen selbst sauber halten", betont Cornelia Wilkens. "Zudem erhalten wir durch den engen Kontakt zwischen mobiler Quartiersarbeit und Szenezugehörigen vermehrt Einblicke in aktuelle Entwicklungen und können frühzeitig darauf einwirken."

Das Tagelöhnerprojekt ist zunächst für ein halbes Jahr angelegt. Bei einem positiven Verlauf besteht die Möglichkeit, die Maßnahme zu verlängern und gegebenenfalls auszuweiten.

Hintergrund
Die Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V. (AGBSA) konzentriert sich auf Menschen, die aktuell noch keiner Beschäftigung nachgehen und führt arbeitsmarktpolitische Maßnahmen durch. Die AGBSA hat sich besonders auf benachteiligte Zielgruppen des Arbeitsmarktes konzentriert und entwickelt und implementiert für sie mit unterschiedlichen Kooperationspartnern zahlreiche Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte.

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