27. Juli 2024 / Allgemein

Stadthistorikerin: „Sendschwert kann für den Dieb nicht so wertvoll sein wie für die Stadt Münster“

Die Historikerin Barbara Rommé schließt sich dem städtischen Aufruf nach der straffreien Rückgabe des Sendschwertes an

Foto (Stadt Münster/Heiner Witte): Das Sendschwert am historischen Rathaus war als ein Zeichen des Marktrechts der Stadt Münster während des seit dem Jahre 1578 dreimal im Jahr stattfindenden Sends angebracht. Dieses Sendschwert wurde an der nordwestlichen Ecke des Rathauses aufgesteckt.


Die Leiterin des Stadtmuseums Münster unterstützt die Suche nach dem Sendschwert mit einem Appell: "Das Schwert ist mehr als ein historisches Ausstellungsstück. Es ist ein identitätsstiftendes Element der Stadtgeschichte, das deren Kontinuität anschaulich erlebbar macht", sagt Barabara Rommé. Die Historikerin schließt sich dem städtischen Aufruf nach der straffreien Rückgabe des Sendschwertes an: "Wer auch immer es derzeit hat – es kann für diese Person nicht so wertvoll sein wie für die Stadt. Deshalb hoffe ich und bitte darum, dass die Stadt das Schwert zurückbekommt."

Seit dem 16. Jahrhundert wird das Schwert während des Sendes, wie der Jahrmarkt in Münster traditionell heißt, am Rathaus ausgehängt. In früheren Zeiten, um auf ein gesondertes Strafrecht während der Jahrmärkte hinzuweisen. Heute, um die Tradition zu pflegen. Seit dem Jahr 2001 allerdings nur noch in Form einer Kopie: Unbekannte haben das Original in der Herbstsendnacht auf den 24. Oktober 2000 gestohlen, seither fehlt von dem eisernen Stück Stadtgeschichte jede Spur.
Die Stadt Münster unternimmt in diesen Tagen einen neuen Versuch: Mit einer Social-Media-Kampagne versucht die Stadt, das Schwert wiederzufinden und bittet um Hinweise unter Ordnungsamt@stadt-muenster.de oder unter der Telefonnummer 0251-492 3201. Der Schaustellerverband Münsterland e.V. unterstützt die Aktion und hat sogar eine Belohnung ausgesetzt: Wer durch einen Hinweis dafür sorgt, dass das gestohlen Schwert wieder in den Besitz der Stadt Münster zurückkehrt, bekommt 1.000 Euro und einen Bummelpass für den nächsten Send. Der mögliche Dieb von damals hat wohl wenig zu befürchten: Die Entwendung des Schwertes wäre zumindest strafrechtlich längst verjährt.

Unter den Hinweisen, die bislang eingegangen sind, gab es auch schon eine heiße Spur, die polizeilich überprüft worden ist. Allerdings ohne Erfolg. Zwar war der Hinweis konkret, konnte polizeilich aber nicht erhärtet werden. Thomas Reisener, Leiter des Amtes  für Kommunikation: "Ordnugnsamt und Polizei prüfen alle eigehenden Hinweise gewissenhaft und wir sind immer noch zuversichtlich. Bis dahin hoffen wir, dass unsere Suchkampagne sich in den sozialen Netzwerken möglichst gut verbreitet. Je mehr Leute von unserer Suche erfahren, desto größer ist die Chance, dass die Stadt das Schwert doch noch zurück bekommt."
Weitere Informationen unter www.muenster.de/sendschwert.

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