8. September 2024 / Politik

Dorothee Feller diskutiert mit Jugendlichen in der Villa ten Hompel

NRW-Schulministerin besucht Geschichtsort zum Doppeljubiläum / Erinnerungskultur und Antisemitismusprävention stehen im Mittelpunkt

Foto: Bürgermeister Klaus Rosenau (7.v.l.), Stefan Querl, Leiter der Villa ten Hompel und Antisemitismusbeauftragter der Stadt Münster (9.v.l.), NRW-Schulministerin Dorothee Feller (12.v.l.) sowie Schülerinnen und Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums kamen zum Thementag im Geschichtsort zusammen. Foto: Stadt Münster / Michael Kotowski. 

Münster. Historisches Wissen vermitteln, Erinnerungen wachhalten und so gegen Antisemitismus in der Gegenwart wirken - diese Ziele verfolgt der Geschichtsort Villa ten Hompel seit 1999. Dorothee Feller, Schulministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchte die NS-Erinnerungsstätte am Freitag, 6. September. Dort diskutierte sie mit Fachleuten des Geschichtsortes sowie mit Schülerinnen und Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Hiltrup, Kooperationsschule der Villa ten Hompel. Themen waren die regionale Gedenk- und Geschichtskultur und Methoden einer gelingenden Antisemitismusprävention. Anlass für das Treffen gab das Doppeljubiläum des Hauses im Jahr 2024: Vor 100 Jahren wurde die Industrieellenvilla am Kaiser-Wilhelm-Ring fertiggestellt, vor 25 Jahren eröffnete hier der Geschichtsort als Institution der historisch-politischen Bildung.

Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse nahmen an einem Thementag teil und positionierten sich zu Statements, die historisch-politische und andere gesellschaftliche Fragen berühren. Den Meinungsaustausch untereinander und mit Ministerin Feller moderierte das pädagogisch-wissenschaftliche Team des Geschichtsortes. „Erinnerungsorte wie die Villa ten Hompel sind unerlässlich für die Bildung junger Menschen. Sie bieten ihnen die Möglichkeit, einen Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit herzustellen und sich die Frage zu stellen, was an ihrem eigenen Lebensort geschehen ist. Eine solche Erfahrung ist die Basis dafür, Antisemitismus wirksam entgegentreten zu können”, sagte Feller.

Zwar war die Villa ursprünglich ein Wohnhaus - ab 1940 aber hatte hier der „Befehlshaber der Ordnungspolizei“ für den damaligen Wehrkreis VI seinen Dienstsitz. Im Zweiten Weltkrieg beteiligten sich Polizisten an NS-Massen- und an Besatzungsverbrechen. Von 1954 bis 1968 war das „Dezernat für Wiedergutmachung“ der Bezirksregierung Münster in der Villa ten Hompel untergebracht.

Auch Stefan Querl, Leiter der Villa ten Hompel und Antisemitismusbeauftragter der Stadt Münster, legt großen Wert auf die Bildungs- und Erinnerungsarbeit mit Jugendlichen. „Erinnern heißt, wachsam zu sein, etwas zu verändern und das im Unterricht Erlernte zu reflektieren. NS-Gedenkstätten bieten Raum, ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein zu schärfen. Schulen und außerschulische Lernorte können sich dabei gegenseitig stärken. Das belegen die 25 Jahre Existenz des Geschichtsortes in der Villa ten Hompel.“

Am Gespräch mit Dorothee Feller sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Geschichtsortes nahm auch Bürgermeister Klaus Rosenau teil. Als Vorsitzender des Freundeskreises Münster – Rishon LeZion e.V. berichtete er über den Kontakt zur israelischen Partnerstadt unter den aktuellen Vorzeichen. Ebenfalls zu Gast waren Bettina Röwe und Kim Frohwein. Die Lehrerinnen arbeiten für die Bezirksregierung Münster im Projekt „Erziehung nach Auschwitz”.

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Allgemein

Der Kinderschutzbund Münster lädt alle kleinen und großen Besucher*innen herzlich zum diesjährigen Kinderrechtefest ein

weiterlesen...
Allgemein

Nach viermonatiger Umbauzeit bietet der Spielplatz großzügige Möglichkeiten für Spiel und Sport

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Die Pegelstände an der Elbe in Sachsen gehen langsam zurück. Im polnischen Breslau ist das Schlimmste noch nicht überstanden. Ein Überblick.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Wie wird die Damenmode in der Saison Frühjahr/Sommer 2025? Bei der Mailänder Fashion Week gibt es einen Vorgeschmack. Teils erinnern die Frauen auf dem Laufsteg an Heldinnen aus Comics.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Politik

Roter Asphalt, breitere Fahrgasse und nur noch ein Parkstreifen / Stadt realisiert weiteren Baustein der Veloroute Everswinkel-Münster

weiterlesen...
Politik

Veranstaltung des Amtes für Gleichstellung am 5. September im Schlossgarten Münster

weiterlesen...