9. Juli 2024 / Aus aller Welt

Tate-Brüder in London wegen Steuerhinterziehung verklagt

Die beiden Social-Media-Stars warten derzeit auf einen Strafprozess wegen Menschenhandels und Vergewaltigung in Rumänien. Weiterer Ärger braut sich derweil in Großbritannien zusammen.

Der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate und sein Bruder Tristan werden in Großbritannien wegen Steuerhinterziehung verklagt. Den beiden wird vorgeworfen, für Einnahmen in Höhe von 21 Millionen Pfund (knapp 25 Millionen Euro) keinerlei Steuern bezahlt zu haben, wie die Nachrichtenagentur PA aus dem Gerichtssaal in London meldete. Das Geld stammt demnach aus Online-Verkäufen und von der Plattform OnlyFans. 

Der Anwalt der Tate-Brüder wies die Vorwürfe zurück. Beanstandete Überweisungen seien vollkommen konventionell gewesen, sagte er laut PA bei der Anhörung vor dem Westminster Magistrates' Court.

Große Zahl von Bankkonten in Großbritannien

Das sieht die Klägerseite anders. Andrew Tate habe sich in Internet-Videos sogar mit der Hinterziehung von Steuern gebrüstet, zitierte PA die Anwältin der Polizei in Devon und Cornwall, die in dem Zivilprozess als Klägerin auftritt. Demnach soll der 37-Jährige gesagt haben: «Als ich in England lebte, habe ich mich geweigert, Steuern zu bezahlen.»

Tate und sein Bruder (35) sollen der Klägerseite zufolge eine große Zahl von Bank-Konten in Großbritannien eingerichtet haben, um ihre Einkünfte zu verschleiern. Dabei soll auch eine Frau beteiligt gewesen sein, die in dem Prozess nur als «J» bezeichnet wurde. 

Polizei will Gelder beschlagnahmen lassen

«So sieht Steuerhinterziehung aus, so sieht Geldwäsche aus», sagte die Klägeranwältin laut PA vor Gericht. Sieben Konten wurden den Angaben zufolge inzwischen eingefroren.

Die Polizei beantragte, Gelder in Höhe von 2,8 Millionen Pfund (etwa 3,3 Millionen Euro), die auf eingefrorenen Konten liegen, beschlagnahmen zu können. Eine Entscheidung soll am 9. September fallen.

In Rumänien wirft die Justiz den Brüdern und zwei mutmaßlichen Komplizinnen Menschenhandel und Vergewaltigung vor. Sie sollen junge Frauen dazu gezwungen haben, bei kommerziell verbreiteten Sex-Videos mitzuwirken. Zu einem Prozess kam es dort noch nicht. 


Bildnachweis: © Vadim Ghirda/AP/dpa
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