Mit Rosen und Kerzen hat das norwegische Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit in Berlin des Mauerfalls vor 34 Jahren gedacht. Mette-Marit hielt eine rote Rose in der Hand, Haakon eine gelbe. Nacheinander steckten die beiden 50-Jährigen während einer Veranstaltung an der Gedenkstätte Berliner Mauer die Blumen in einen Spalt eines Mauerteils an der Bernauer Straße. Mette-Marit wich ihrem Haakon in Berlin nicht von der Seite. Der Kronprinz hatte zuvor bereits München und Hamburg ohne Begleitung seiner Frau besucht. Haakon war am frühen Mittwochabend mit dem Zug aus Hamburg in Berlin angekommen. Die 50-Jährige stieß erst in der Hauptstadt auf ihren Ehemann. «Heute ist Deutschland ein Garant für Frieden und Freiheit in Europa», sagte Mette-Marit 34 Jahre nach dem Mauerfall am 9. November 1989. «Wir bewundern die Bereitschaft und Fähigkeit Deutschlands, sich der Vergangenheit zu stellen und die Versöhnung im Namen der europäischen und weltweiten Gemeinschaft zu fördern.» Mauern bestünden nicht nur aus Stein oder Beton. «Sie können auch aus Intoleranz, Lügen und Feindseligkeit gebaut werden», sagte sie. «Wir sind erschüttert über das menschliche Leid in der Ukraine und im Nahen Osten. Aber wir dürfen die Hoffnung auf die Kraft des menschlichen Willens, Konflikte zu lösen und Barrieren niederzureißen, nicht aufgeben.» Die Gedenkstätte an der Bernauer Straße gilt als Symbol der deutschen Teilung. Beim Mauerbau 1961 lag die Häuserfront der Straße im Osten, der Bürgersteig im Westen. Der Mauerfall am 9. November 1989 leitete das Ende der DDR ein, am 3. Oktober 1990 war Deutschland wieder vereinigt. Dass Mette-Marit erst am Ende von Haakons Deutschlandtour anreiste, könnte an ihrem gesundheitlichen Zustand liegen. Die 50-Jährige leidet seit einigen Jahren unter der chronischen Lungenerkrankung Lungenfibrose, wegen der sie bereits häufiger kürzertreten musste. Zuletzt war sie im Spätsommer einige Wochen krankgeschrieben. «Es ist sehr schön, gemeinsam zu reisen und Erinnerungen zu teilen», sagte Haakon nach dem Eintreffen seiner Frau. Das beliebte royale Paar ist seit mehr als zwanzig Jahren verheiratet. Zum Abschluss der viertägigen Deutschland-Reise war das Kronprinzenpaar zunächst bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender im Schloss Bellevue zu Besuch. Später stand noch ein Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt auf dem Plan. Bei ihrem Berlin-Besuch wurden Haakon und Mette-Marit vom norwegischen Außenminister Espen Barth Eide und dem Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre begleitet. «Deutschland ist ein sehr wichtiger Partner für Norwegen und auch ein sehr guter Freund in Europa», sagte Norwegens Thronfolger über seine Reise. Kernthemen des Besuchs waren Wirtschaft, Energie, Schifffahrt, Verteidigung und Kultur. In München hatte der Sohn des norwegischen Königs Harald V. bereits das Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann besichtigt. Zudem besuchte er dort eine deutsch-norwegische Literaturveranstaltung. Bei Haakons Halt in Hamburg standen Wege zu einer klimafreundlichen Wirtschaft im Fokus. Hier war der 50-Jährige unter anderem bei einer Wirtschaftskonferenz in der Handelskammer Hamburg zu Gast. Berlin war der letzte Halt in Deutschland, bevor Haakon und Mette-Marit die Rückreise antreten. Mette-Marit: Mauern aus Intoleranz, Lügen und Feindseligkeiten
Kronprinzenpaar auch in Bellevue zu Besuch
Bildnachweis: © Britta Pedersen/dpa
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«Barrieren niederreißen» - Haakon und Mette-Marit in Berlin
Mauerfallgedenken und ein Treffen mit Deutschlands politischer Spitze - der Staatsbesuch des norwegischen Kronprinzen Haakon endet in Berlin. Auf dem letzten Stopp stand ihm Ehefrau Mette-Marit zur Seite.
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