17. September 2023 / Aus aller Welt

Korallensterben in Karibik so schlimm wie nie zuvor

Korallen leben in Gemeinschaft mit Algen. Wird es zu warm, stoßen sie diese jedoch ab - und verlieren ihre Farbe. Im schlimmsten Fall sterben die Korallen dann - wie jetzt vor der Küste Mexikos.

Vor der Küste von Mexiko sterben Korallen nach Angaben von Forschern derzeit in einem beispiellosen Ausmaß ab. Anhaltend sehr hohe Wassertemperaturen, die noch Wochen bis Monate andauern können, hätten zu einer schweren Korallenbleiche in der Karibik und auch im mexikanischen Pazifik geführt, sagte Lorenzo Álvarez-Filip von der Akademischen Einheit für Riffsysteme an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko.

«Was unsere Tests und Analysen zeigen, ist beeindruckend. So etwas habe ich noch nie gesehen», sagte der Experte der Deutschen Presse-Agentur nach seinem jüngsten Tauchgang in Puerto Morelos nahe dem Urlaubsort Cancún. Als Folge des Klimawandels seien dort zuletzt Meerestemperaturen von bis zu 33 Grad Celsius gemessen worden, drei Grad über dem historischen Durchschnitt. Die Korallen seien den hohen Temperaturen bis zu 20 Wochen ausgesetzt gewesen. Dieser Stress erschwere ihre Erholung. Viele seien bereits abgestorben.

Auch andere Korallenriffe betroffen

Als Bleiche wird ein Verblassen der oft farbenprächtigen Korallen bezeichnet. Sie leben mit verschiedenfarbigen Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen. Bei hohen Temperaturen stoßen die Korallen die Algen jedoch ab - und verlieren so ihre Farbe. Sie wachsen nicht mehr und können sich schlechter gegen Feinde und Konkurrenten wehren. Kehren die Mikroalgen innerhalb einer bestimmten Zeit zurück, weil die Wassertemperaturen wieder sinken, kann sich die Koralle erholen - andernfalls stirbt sie.

Auch an anderen Korallenriffen im Atlantik sowie etwa vor Huatulco an der südmexikanischen Pazifikküste bleichen die sogenannten Nesseltiere vermehrt aus. Korallenbleichen wurden bereits vor Florida, Kuba, Belize, Panama, den Bahamas, Antigua, den US-Jungferninseln, Kolumbien und Puerto Rico gemeldet, wie das wissenschaftliche Netzwerk Global Coral Reef Monitoring Network (GCRMN) mitteilte.


Bildnachweis: © Lorenzo Álvarez-Filip/-/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

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