22. Juni 2024 / Bildung & Wissenschaft

"Gene - Vielfalt des Lebens"

Neue Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde

Foto (LWL/Steinweg): Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL (v.r.), Ausstellungskuratorin Friederike Ehn und Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs stellen die neue Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens" vor.


Unvorstellbar klein und doch so komplex und vielfältig - Gene prägen alles, was lebt. Die Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens" im LWL-Museum für Naturkunde in Münster ermöglicht ab Freitag (21.6., bis Januar 2026) einen genauen Blick in die Welt der Gene. 

Themen wie Gen-Mutationen oder Gentechnik sind aktuell und erzeugen auch Verwirrung und Verunsicherung. Aber was genau ist ein Gen? Diese und andere Themen werden in der Ausstellung auf 850 Quadratmetern mit über 1.200 Ausstellungsobjekten allgemeinverständlich aufbereitet. Die derzeit größte und vielfältigste Sonderausstellung zum Thema erläutert familientauglich, interaktiv und inklusiv, was Gene sind, wie sie Erscheinungsbild und Verhalten aller Lebewesen beeinflussen und wie Gene durch äußere Einflüsse verändert werden können. 


Die Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens" ist ab dem 21. Juni im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen. Foto: LWL/Fialla

Neben den Meilensteinen der Genetik werden Berührungspunkte mit Genen im Alltag und Umwelt-Einflüsse auf Gene thematisiert. Die Besuchenden reisen in den Mikrokosmos Zelle, in dem das Erbgut lagert, und entdecken die Vielfalt des Lebens.

"Das Thema ist von großer Bedeutung in vielen Bereichen wie Medizin, Landwirtschaft und Biotechnologie", sagte der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. "In der Medizin ermöglicht die Genforschung Fortschritte, etwa bei der Bekämpfung von Krankheiten und der Entwicklung neuer Therapien und Medikamente. In der Landwirtschaft trägt die Genforschung zur Entwicklung genetisch veränderter Pflanzen bei, die beispielsweise widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen sind", so Lunemann. "Die Ausstellung gibt nicht nur einen Überblick über das Thema, sie führt die Besucherinnen und Besucher in den Mikorkosmos einer Zelle oder erklärt, wie dank der DNA die Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Pilzen auf unserer Erde entstanden ist."


Die Haarelocke Ludwig van Beethovens hat das Beethoven-Haus Bonn dem Münsteraner LWL-Museum für die Gene-Ausstellug geliehen. Foto: LWL/Steinweg

Vielfältige Objekte: eine Eiche und eine Locke Beethovens
Zu den besonderen Höhepunkten der Ausstellung gehören eine "Vielfaltswand" und eine große Eiche zum Thema Genregulation. Auch eine Locke des berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven spielt eine Rolle, ebenso wie eine interaktive Gene-Animation, in der Besuchende mittels Sensortechnik-Steuerung an einer runden Wand von 7,60 Metern Länge verschiedene Gen-Typen vorgestellt bekommen. 

Eine Lego-Inszenierung der Protein-Bio-Synthese lädt zum Mitmachen ein, und die Gestaltung eines ganzen Saales, der wie Basen aufgebaut ist, zeigt die Basenpaare und geht auf Themen wie die Vererbungsregeln von Gregor Mendel ein.


Kinder können sich im Snoozel-Raum mit dem Thema vertraut machen oder mittels geheimer Abkürzungen die Ausstellung erkunden. Foto: LWL/Fialla

Das Museum hat den TV-Reporter Tobias Krell gewonnen, die Audio-Beiträge an acht Stationen zu Meilensteinen der Genetik mitzugestalten und einzusprechen. Krell ist besonders Kindern aus dem Fernsehen als "Checker Tobi" bekannt. 

"Wir legen viel Wert auf das Thema Inklusion. Daher gibt es in der neuen Sonderausstellung 40 interaktive Tast- und Mitmach-Stationen mit über 60 Anfass-Objekten", so Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs. "Neben über 90 Brailleschrift-Tafeln sind auch 21 Audioguide-Stationen, zahlreiche untertitelte Filme und über 60 Anfassobjekte wie etwa der Abguss von Vogelschnäbeln Teil der Ausstellung. 3D-Drucke von Gecko, Blattlaus und vielen weiteren Objekten ergänzen das Angebot", erläuterte Kriegs. 

Sein Team habe von Anfang an das Thema auch für Familien mitgedacht. "Die Ausstellung bietet für alle etwas. Man kann einfach nur die Vielfalt der Arten bestaunen, man kann sich aber auch über die neuesten Entwicklungen der Molekulargenetik informieren. Die jüngeren Museumsgäste können sich in den Snoozel-Raum zurückziehen und sich dort bei kindgerechter Musik und Büchern mit dem Thema vertraut machen. Außerdem steht unser Gene-LAB den experimentierfreudigen Museumsgästen zur Verfügung und bietet interesierten Gruppen einen spannenden museumspäfdagogischen Raum ", so Kriegs weiter.

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